Freitag, 30. Oktober 2009

Palu, Palu

Was hier, denn freilich immer mit frankophonem „ü“, an Dieter Hallervordens epochalen Kaufmannsladen-Sketch erinnert, ist eigentlich ganz ernst. Es handelt sich nämlich um die irgendwie verniedlichende Kurzform von „paludisme“, Malaria also. Aber so ernst ist das ganze dann doch nicht.
Denn irgendwann bekommen alle mal Malaria. Besonders während der Regenzeit, wenn sich die bösen Moskitos nach Sonnenuntergang noch mal zahlreicher auf die Suche nach Blut machen. Der angereiste Mensch versucht die erstmal nur juckenden Mückenstiche allabendlich mit diversen Sprays und Cremes abzuwehren. Gegen die Krankheit selbst gibt es noch medikamentöse Vorbeugemaßnahmen, deren Nebenwirkungen – und auch Schutzmechanismus – aber allesamt fragwürdig sind. Und freilich umgibt das Bett immer der umständliche Moskitonetz-Mantel.
Der burkinische Mensch hält sich das nervige Gesumme durch punktuelles Armwedeln fern, was von vielmehr Übung im frühzeitigen Erkennen der Gefahr zeugt. Malaria wird dann auch nicht durch ärztliche Profession, sondern in stiller Selbstdiagnose erkannt. Als Behandlung gibt es gewöhnliche Schmerz- und Fiebersenk-Mittel; im Idealfall aus der Apotheke, schlechterdings von den zahlreichen Koffermenschen auf der Straße, die stapelweise Medikamente herumschleppen, mit eher nicht zertifizierter Beratung, dafür spottbillig.
Zumindest bei uns wird dann aber die Malaria-Diagnose durch Bluttest vorgezogen. (Ein kleines Anekdötchen und deswegen nur in Klammern: Die Wunde nach dem Blutabzapfen wird mit einem Pflaster abgedeckt, mit einem hautfarbenen Pflaster freilich – einem Pflaster, wie es im subsaharischen Afrika eben angemessen ist.) Die Symptome fallen auch allenthalben anders aus. Da ist alles dabei, von allgemeinem Unwohlsein über Kopf- und Gliederschmerzen oder Übelkeit und Durchfall bis hin zum seltenen Krankenhausaufenthalt. Zur Behandlung gibt es dann drei Tage Hammer-Tabletten, die alle Malaria-Reste im Körper vernichten sollen.
Die Malaria-Diagnose ist deswegen so schwierig, weil zunächst ganz andere Krankheitsbilder in Betracht gezogen werden. Tritt Malaria beispielsweise mit Durchfall auf, liegt die erste Ursachensuche meistens bei der Nahrung. Und das kann ja nun auch wiederum sehr vielseitig sein: Waren es verdorbene Speisen, verunreinigte Speisen oder einfach nur eine andere Bakterienflora? Ab und zu rumort es jedenfalls allen mal in der Magen-Darm-Gegend. Glück hat, bei wem es nach zwei Tagen vorübergeht. Es gibt aber auch ausdauernde Kulturen; da zieht sich der angestrengte Toilettengang über Wochen. Und das Labor kann in all den abgegebenen Pröbchen keine Ursache erkennen.
Und weil derlei Krankheiten hier so viel häufiger vorkommen, verlieren wir unseren über Jahre antrainierten Respekt vor dem eigentlich ganz intim behandelten Stuhl. In unserer WG haben wir ein Bewertungssystem für die Stuhl-Dichte eingeführt, auf dass der gerade befallene Mensch das aktuellste Update kurz und bündig mitteilen kann. Aber auch Ausführlichkeiten werden gerne mal berichtet und interessiert auf mögliche Ursachen diskutiert.

Mittwoch, 21. Oktober 2009

Von Glucken und Gockeln

Nach all der Wasser-Aufregung der letzten Wochen heute ein ganz trivialer Beitrag zu unserem Hühnerhof. Denn dieser scheint dem fernen Lese-Publikum noch am interessantesten. Wahrscheinlich weil dieser ach so afrikanische Alltag zu weit weg ist, um ihn nachvollziehen können, und weil die Aufzucht von Hühnern eben nicht so alltäglich ist, ein wenig spektakulär, aber wenigstens so viel Halbwissen vorhanden ist, um interessierte Nachfragen stellen zu können.
Beim letzten Hühner-Bericht waren es noch zwei: ein Hahn und ein Huhn. Allen Regeln des guten Spannungsaufbaus zum Trotze gebe ich hier und sofort die aktuelle Hühner-Zahl preis; Obacht nun: Sechzehn! Hoho. Ja, da ist so einiges passiert.
Zum einen war ich mal wieder im afrikanischen Hinterland und bekam im selben Dorf abermals ein Huhn geschenkt; diesmal ein wirkliches Huhn und keines, welches sich nach zwei Wochen krähenderweise als Hahn entpuppt. Während ich dieses Huhn geschenkt bekam (zur besseren Zuordnung nehme ich mal eine Huhn-Nummerierung vor, also „HuhnZwei“), und das in Ouaga gekaufte Huhn (analog also „HuhnEins“) bereits fleißig Eier legte, die wir zunächst noch in aufgeregter Freude über den Farm-Erfolg als Spiegeleier verspeisten, uns dann aber der Kritik der Nachbarn annahmen und die Eier nicht mehr einsammelten, begann also HuhnEins zu brüten. Nach drei Wochen wackelten fünf Flauschebälle durch den Garten. Von diesen fünfen sind mittlerweile aber nur noch drei geblieben. Ja, so ist das. Ist aber auch nicht soooho wild, sag ich mal ganz ökonomisch, denn seit einigen Tagen sind die Küken von HuhnZwei da. Sieben Küken. Ach, und sind die wieder putzig. Ganz flauschig und klein. Kein Hals, keine Kniegelenke. Das Kleinste muss nach vier Schritten immer anhalten, um durchzuatmen. Und wie auch zu Beginn bei HuhnEins scheint es HuhnZwei ebenfalls an der mütterlichen Umsicht zu fehlen. So scharrt es dann mal aufgeregt im Unkraut herum und kickt dabei eines ihrer Küken weg, weil die sich ja immer lästig in der Beingegend aufhalten. Das Küken aber rappelt sich purzelbaumschlagend schnell auf und wetzt sofort zum fußballgefährlichen Mutterfuß zurück. Vielleicht ist das auch nur die harte Küken-Schule, hier wird niemand verwöhnt.
Jetzt sind wir bei 13: sieben ganz kleine, drei große Küken, zwei Hühner und ein Hahn. Die Tierärztin, die wir auch schon mal engagierten, um dem weiteren Küken-Tod vorzubeugen, sprach von einem optimalen Hahn-Hühner-Verhältnis von eins zu zehn. Beim zweiten Besuch der Familie eines Nachbarn auf dem Lande bekam ich mal wieder ein Huhn geschenkt. Also sind wir schon bei eins zu drei; immer noch nicht gebührend, aber steigerungsfähig. Aaaber, aber: Im Zuge des Jahrhundertsregens verlor nämlich unser lieber Wachmann sein Haus und quartierte deswegen seine zwei Hähne bei uns ein. (Und das ist wirklich, wie ich mir stolz auf die eigene Schulter klopfend einreden möchte, ein Lob für unseren kleinen Hühnerhof.) Quantitatives Update also: drei Hähne und drei Hühner, so total ausgeglichen, so überhaupt nicht genügend für einen stolzen Hahn.
Unser Hahn hat aber die absolute Hühner-Hoheit und die beiden Gast-Hähne haben so gar nix zu sagen. Sie hängen merkwürdigerweise immer zusammen rum, schlafen auf einem Ast dicht nebeneinander, ruhen in der Mittagshitze aneinandergekuschelt im schattigen Sand. Und sie werden von allen verjagt. Selbst von den Hühnern. So konnte ich auch eine klare Essenshierarchie beobachten: Zunächst die von Andrea so ganz passend bezeichnete „Königsfamilie“, also unser Hahn, HuhnEins und deren Kinder, wobei alle anderen die spontanen Hackattacken des Hahnes fürchten. Wenn HuhnEins mit Kindern satt sind, kommt HuhnZwei, die aber die Gast-Hähne immer schon weggackert, wenn diese mal wieder einen schleichenden Annäherungsversuch starten. Genauso wird HuhnDrei verjagt. Wenn HuhnZwei dann auch gesättigt die Essensreste zurücklässt, dürfen die anderen drei. Die Essenhierarchie richtet sich also nach der Chronologie des Hofaufenthaltes. Und: Der Hahn speist generell mit allen Hühnern gern, wenn sie ihm nur genügend Freiraum lassen.
Also spielt sich unser Hahn als Hofältester und Hühner-Macho auf. Und das nervt. Der macht nämlich immer Krach, kräht blöde rum. Ja nun, könnte die wohlwollende Antwort beginnen, das haben Hähne so an sich, aber, entgegne ich berechtigt, doch nicht ab halb zwei Uhr morgens im strikt eingehaltenen Stunden-Takt. Und den Tag über natürlich auch ständig und überall. Ich möchte ihm wirklich mutwillige Böswilligkeit unterstellen. Gewöhnlich hält er sich zur frühmorgendlichen Kräh-Nerverei vor Annas Zimmer auf. Nun war Anna kürzlich verreist und als wüsste der Hahn, dass auf dieser Haushälfte niemand aufzuwecken wäre, stolzierte er nun vor meinem Zimmer auf und ab. Im Halbschlaf gefühlt alle fünf Sekunden wild gackernd. Zunächst vermutete ich eines der Hühner. Malte mir, ich hatte ja nun ausreichend Zeit, an Schlaf war nicht zu denken, die abenteuerlichsten Eventualitäten aus. Denn das Gackern distanzierte sich langsam, wurde aufgeregter und lauter bis es schließlich schlagartig aufhörte, aber nicht ohne vorher noch wild mit den Flügeln zu knattern. Ich dachte nun ängstlich an das plötzlich aufgekündigte Freundschaftsverhältnis zwischen Hühnern und Katze. Oder daran gar, dass eine Hühner-Mutter den Verlust eines Kükens schmerzlich beklagt. Als das blöde Gegacker eben nicht aufhören wollte, ging ich dem ganzen nach: Der Nerv-Gockel war’s. Wie immer. Und nix war. Er stolperte blöde über den Hof, mal stoppend und hässlich mit dem Kopf und dranhängenden Kopf- und Kinnlappen schlackernd. Einfach nur so. Weil er blöde ist.
Und weil Anna und Thomas morgens gerne mal mit einer äußerst überzeugten Schlachtempfehlung für den Hahn in den Tag starten und wir ja nun schon zum zweiten Mal Küken haben, steht der Plan jetzt fest: Der Hahn wird geschlachtet. Und dazu HuhnEins, denn ihre Küken sind mittlerweile flügge. Die Küken werden allesamt, soweit sie denn überleben, höhö, verschenkt. Die Gast-Hähne werden bald nach Hause geschickt. Und so bleiben noch HuhnZwei und HuhnDrei, ganz friedlich, die für frische Bio-Öko-Freiland-Eier sorgen.
Um schließlich noch eine der Fragen aufzuwerfen, die uns, die wir so ganz und gar nicht hühner-erfahren sind, immer alles umsorgt-belustigt ausprobieren, so beschäftigen: Was ist eigentlich ein Huhn? Ist das der Überbegriff des Federtieres? Wie etwa auch das Tier aus der Ferne in Ermangelung der genauen Geschlechtsbestimmung erstmal „Katze“ heißt und später vielleicht zum „Kater“ wird oder eben doch „Katze“ bleibt? Oder ist „Huhn“ schon die weibliche Bezeichnung des Federtieres? Und „Hahn“ dann die männliche? Oder beschreibt doch eher „Henne“ das weibliche Geschlecht? Wenn ja, was ist dann eine „Glucke“? Die brütende beziehungsweise aufziehende Henne, oder eben: das brütende beziehungsweise aufziehende Huhn? Und was wiederum ist ein „Gockel“, im Unterschied zu einem „Hahn“?

Donnerstag, 15. Oktober 2009

Psss!

Nein, ich habe mich nicht verschrieben, da fehlt kein t am Ende. Es geht nämlich auch gar nicht darum, Stille in einer unruhig-lauten Umgebung einzufordern. Das bur-kinische „Psss!“ wird vielmehr sehr laut herausgezischt, schon weil es ein ganz ande-res Ziel verfolgt: Es soll die Aufmerksamkeit eines Menschen erhaschen.
So wird in gastronomischen Einrichtungen aller Klassen laut herumge-psss-t, um die Bedienung heranzurufen. Und weil ich das so unglaublich unfreundlich finde, versu-che ich es immer wieder mal mit einem „Monsieur!“ und „Madame!“. Das wird aber regelmäßig überhört, weil ja so ungewohnt. Außerdem befindet sich das gezischte „Psss!“ auf einer ganz anderen Geräuschebene und kann sich so von allem Musik-lärm und Unterhaltungsgemurmel absetzen.
Nicht nur in der Gastronomie wird ge-psss-t, eigentlich überall. Ständig will jemand etwas von jemanden und versucht dessen Aufmerksamkeit anzurufen. Auch gerne mal über die vierspurige, vielbefahrene Straße hinweg. Und wenn die Kommunikati-onsdistanz die Hörmöglichkeit übertrifft, hilft gern jemand auf halber Strecke mit.
Sobald die gewünschte Person nun aufhorcht, das „Psss!“ endlich erhörte und sich fragend umschaut, aus welcher Richtung das Interesse kommen mag, geht es zur gestikalen Kommunikation über: Der rechte Arm des „Psss!“-Menschen wird ausge-streckt, mit dem Handrücken nach oben zeigend werden die Finger, bis auf den Daumen, immer wieder winkend heraus- und hereingestreckt, um so anzuzeigen, dass der andere Mensch jetzt mal rüberkommen soll.
Das auch gerne mal gemütlich in der Kneipe eingerichtet, das gesamte Prozedere an einen anderen Gast gerichtet durchführend. Und wenn der angerufene Mensch ob dieser unerhörten Unhöflichkeit nicht sofort springt, wird der burkinische Mensch nicht müde, diese inszenierte Herrschaftlichkeit immer und immer wieder vorzufüh-ren: „Psss!“ und Fingerwinken.

Dienstag, 6. Oktober 2009

Nach Regen kommt Sonnenschein

Zumindest meteorologisch stimmt diese Überschrift. Denn seit mittlerweile über zwei Wochen fiel kein Regen mehr. Entsprechend brutzeln die Temperaturen wie vor der Regenzeit, also um die 40 Grad. Die Hitze ist mal wieder unerbittlich, der Schweiß läuft unentwegt auch bei Nichttätigkeit, der Ventilator ist für eine angenehme Nachtruhe unabkömmlich. Und wir fragen uns, ob wir uns nach zwei Monaten Regenzeit und moderateren Temperaturen bereits so weit akklimatisiert haben, dass uns die neuerlichen Hitzerekorde dermaßen anstrengen.
Der ausfallende Regen und die an seine Stelle tretende Hitze lassen dann wenigstens alle potenziellen Keim-Pfützen, die sich immer so auf den Pisten sammelten, austrocknen und ermöglichen einen unbeschwerten Fußmarsch auch bei nächtlicher Schimmerbeleuchtung.
Die Bemühungen um die Regelung der Flut-Regen-Konsequenzen sind dann aber eher nicht so sonnenschein-schön. Gestern begann das neue Schuljahr, die Schulen werden wieder für den Unterricht benötigt. All die Notuntergekommenen wurden in der vergangenen Woche in große Zeltlager irgendwo in ganz Ouaga umgesiedelt. In hübsch parallel angeordneten Linien reihen sich die geräumigen Zelte in ödem Grau auf zuvor freistehenden Erdflächen. Abgegrenzt werden diese neuerlichen Notunterkünfte durch rot-weiße Zäune und Mauerreste. Der Eintritt wird von bewaffneten Uniform-Menschen überwacht. Auf dem Gelände verteilen sich wenige Plastikhaus-Toiletten. Und ein vereinzeltes UNICEF-Zelt in blitzblank-weiß präsentiert sich noch am Geländerand. Diese Kulisse erinnert in allem an all die wohlbekannten Kameraschwenke über irgendwie Not leidende und vorübergehend untergebrachte Menschenmassen, die in Nachrichtenjournalen über die nun geregelte Situation nach Katastrophen informieren.
Der burkinische Staat äußert sich wie gewohnt nicht. Vorvergangenen Freitag war ich bei einer Art Pressekonferenz. Geladen war unter anderem der Vize-Präsident der so genannten Ad hoc-Kommission, die einige Tage nach dem 1. September vom burkinischen Staat ins Leben gerufen wurde. Nun lässt der Name dieser Kommission schon auf nix großes hoffen, äußert sich die Unüberlegtheit doch bereits im Titel. Der Vize-Präsident brillierte dann auch durch perfekt inszenierte Viel-reden-und-nix-sagen-Taktik. Im einleitenden Referat schleuderte er den Zuhörenden zu viele Zahlen (und - versprecher) über die eingegangenen Spenden um die Ohren und mokierte sich darüber, dass es nun ja gar nicht leicht sei, Materialspenden in Zahlen umzurechnen. Was die Aufgabe dieser mal wieder ominösen Kommission nun aber ist, wurde nicht klar. Ob sie tatsächlich nur für die langweilige Auflistung der Spenden zuständig ist, oder ob vielleicht doch irgendwann verraten wird, wie diese Spenden verwaltet, also vergeben werden, ließ er unerwähnt.
Also werden die Menschen nun umgesiedelt und freuen sich überraschenderweise über das neue Domizil; insofern vielleicht doch ein wenig Sonnenschein. Wie lange sie aber in diesen gar nicht ferienzeltlager-atmosphärischen Geländen leben sollen, ist mal wieder nicht klar. Einige Menschen sollen sogar in ein fünfzehn Kilometer weit entferntes Dorf gebracht werden. Wie sie von dort ihr Leben, was ja weiterhin in Ouaga stattfindet, fortführen sollen, ist dem burkinischen Staat egal und so wehren sich die Zwangsumgesiedelten.
Bei uns in Dapoya sind die Pisten hinter unserem Haus vergleichsweise leer. Etwas gruselig anmutend flimmert in den Abendstunde hier und da ein Fernseher aus einem Ruinen-Haufen, der vor dem einzig noch stehenden Haus aufgestellt wurde. Meistens sammeln sich die noch verbliebenen Nachbarn darum. Die meisten Menschen aber sind bereits umgezogen oder leben jetzt eben in diesen Zeltlagern.
Wir haben letzte Woche unsere vielleicht letzte Privat-Spende getätigt. Ebenfalls betroffen von der Regenflut war nämlich das Müllabfuhr-Unternehmen ein paar Häu-ser weiter. Das Büro ist eingestürzt und die Transportkarren ziehenden Esel sind bis auf einem alle umgekommen. Früher kam einmal wöchentlich ein Esel-Karren zu uns und holte unseren Hausmüll ab. Aufgrund des Eselschwundes konzentriert sich das Unternehmen nun aber auf die Müllabfuhr von Großkunden wie Restaurants und Firmen. So kommen dann hin und wieder neu installierte Müll-Profiteure bei uns vorbei und fordern einen horrenden Abtransport-Preis. Um nun diese Situation, die ja nicht nur uns betrifft, zu ändern, gingen wir letzten Donnerstag mit dem Müll-Chef auf Esel-Kauf. Mal wieder ein ganz anderes Ereignis. Nun weiß ich nämlich, nach welchen Kriterien aus den herangerittenen Eseln der beste erwählt wird. Ein Esel-Chauffeur brachte dann das auserkorene Tier in den Morgenstunden von der abgelegenen Auswärtigkeit in die Großstadt.